Kamera-Lecture "ARRI D-21 vs. 35mm"

Gernot Roll, Urgesteins des deutschen Kino- und Fernsehfilms, ist gleichzeitig auch Vorreiter für die neue HD Technik der ARRI D21. HD, von vielen als noch nicht ausgereift abgelehnt, so Gernot Roll, ist dem 35 mm Film heute längst gewachsen, wenn nicht sogar überlegen. Mittels Ausschnitten seines letzten Films (Henri IV), welche Gernot Roll auf der ARRI D21 drehte und einen von ihm im Vorfeld durchgeführten Test mit Splitscreenaufnahmen von 35mm und der D21 (auf 35mm ausbelichtet) wird er eindrücklich Unterschiede, Vor- und Nachteile der beiden Techniken und Kameras vorführen. Anschließend an den Vortrag gibt es noch die Möglichkeit zu ausführlichen Diskussion und persönlichem Gesprächen mit Gernot Roll.

Zum Referenten:
Gernot Roll ist einer der meistbeschäftigten deutschsprachigen Kameramänner. Er hat seit 1960 über hundert Film- und TV- Produktionen aufgenommen. Vor allem die Filme in Zusammenarbeit mit Helmut Dietl, Axel Corti und Edgar Reitz gehören zu den bleibenden Arbeiten des Künstlers. Roll gehört zu den versiertesten Bildschöpfern, weil er in breit gefächerter Stilistik minuziös komponierte Bilder ebenso wie funktional eingerichtete Szenen mit der gleichen Sorgfalt betreut: "Ich muss gut sein, um zu überleben."

Gernot Roll wurde 1939 in Dresden geboren, absolvierte 1953-1956 seine Ausbildung bei der DEFA an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg und verließ 1960 die DDR Richtung Westen, wo er jahrelang bei der Bavaria in München für über 40 Fernsehspiele und Serien tätig war. Neben den zahlreichen Arbeiten fürs Fernsehen fotografierte Roll Caroline Links Drama "Jenseits der Stille" und ihren Oscar-Sieger "Nirgendwo in Afrika" und Sönke Wortmanns Komödien "Kleine Haie" und "Der bewegte Mann".

Zu den zahlreichen Auszeichnungen des Künstlers gehören sechs Adolf-Grimme-Preise (für "Heimat", "Welcome in Vienna", "Radetzkymarsch", "Die Manns", den Schubert-Dreiteiler "Mit meinen heißen Tränen"). Drei Mal wurde er mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet (1992 "Meine Tochter gehört mir", "Kleine Haie" und "Wildfeuer", 1994 "Krücke", 2002 "Nirgendwo in Afrika"), erhielt zwei Deutsche Kamerapreise ("Mit meinen heißen Tränen" und als "Ehrenkameramann"), den Bayerischen Filmpreis ("Wildfeuer") und den bayerischen Fernsehpreis ("Bernd Eichingers "Das Mädchen Rosemarie").

Anmeldung an: lecture(at)filmfestivalwien.com
Tag / Uhrzeit: Donnerstag 02.April, 11:00 - 13:00 Uhr
Ort:
Gartenbau Kino